Die Faltbootwelt
von Maike & Mario
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Glühweinpaddeln auf dem Baldeneysee

Fotos: KLICK HIER!!!

Datum: 29.11.08

Ein- und Aussetzstelle:  51°23'52.76"N ; 7° 4'48.98"O

Strecke: 14 km

Boote:  Papilio                          Besatzung: Mario & Maike

Nachdem wir unsere ersten Fahrtenbücher an den DKV zurückgeschickt hatten trat ein sehr netter und lauter Herr Lüttich mit uns in Kontakt, er ist der Zuständige für die Einzelmitglieder in seinem Bezirk und wohl auch Vorsitzender der Essener Faltboot-Fahrer. Bei der Gelegenheit lud er uns gleich zu einer Vereinsfahrt ein, das Glühweinpaddel. Hors(Lütti) erzählte uns, dass das Glühweinpaddeln eine riesige Veranstaltung sei, bei der alle Vereine am Baldeneysee mitpaddeln und auch viele von Außerhalb kommen würden. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen. Marios Finger war ja auch schon wieder gut verheilt.

Bei den Essener Faltbootfahrern haben wir ja letztes Jahr schon eingesetzt. Leider waren wir auf Grund des Staus etwas spät dran, darauf hin boten uns die Essener FALTBOOTFAHRER an unsere Boote im Kofferraum zu lassen und ein Festboot aus dem Vereinshaus zu nehmen, denn man wolle ja schon los und bis wir den großen aufgebaut haben… Das war ja sehr nett kam für uns aber nicht in Frage. Aber wir beteuerten, dass es uns nichts ausmachen würde, wenn die Essener Faltbootfahrer schon mal mit ihren Festbooten voraus fahren würden, wir würden sie am anderen Ende des See’s ja wieder finden. Also starteten wir als letztes und waren froh über unsere Entscheidung uns wintertaugliche Paddelkleidung zuzulegen zuhaben, bestehend aus Neos (Long John), Paddeljacken, Neosocken und Pudelmütze. Denn als wir starteten vermochte die Sonne an dem königsblauen Himmel kaum das Quecksilber über die 5 °C-Marke hinauszulocken und das Wasser war echt kalt. Auf dem Weg zu dem anderen Kanu-Verein am anderen Ende des See’s erwarteten wir nun auf ein Rudel Paddler zu treffen, aber nö, erst am anderen Kanuverein starteten schon wieder welche – als wir ankamen. Oben in dem schönen Vereinshaus mit Blick über den ganzen See gab es Kaffee, Kuchen, belegte Brötchen, Suppe und natürlich: Glühwein. Hier trafen wir auf Frank mit ihm ist Mario Anfang des Jahres schon gefahren.  Er hat wohl eine wirklich bewundernswerte Sammlung an Faltbooten die vor dem Krieg gebaut wurden. Auch an diesem Tag war er mit einem wirklich sehr schönen Eski unterwegs, mit diesem graziösen, schlanken Kunstwerk glitt er pfeilschnell durch das Wasser. Auf dem Weg zurück plauschten wir noch etwas mit Frank und seinem Begleiter bis wir uns von den Beiden an ihrem Verein verabschiedeten.

Als wir wieder bei den EFF ankamen, bauten wir zuerst unseren Papilio zusammen und gesellten uns dann in das Vereinshaus. Der Glühwein war schon aus, aber Improvisation ist alles und es wurde schon längst auf andere Getränke umgestiegen, dementsprechend war die Stimmung in dem gemütlichen Vereinshaus – „es flutete den Raum ein Licht aus Bier, Jägermeister und Paddelmannsgarn“.  Wir wurden herzlich willkommen geheißen und zum gemütlichen Beisammen eingeladen, da lassen wir uns doch nicht lange bitten und verbrachten mit dem lustigen Haufen einen schönen Abend.

 

 

 

Zwischen Tupperware von Schwerte bis nach Hagen

Fotos: KLICK HIER!

Datum: 08.11.08

Einsetzstelle:  51°26'0.61"N;  7°34'3.17"O; 105 m ü.d.M.

Aussetzstelle:  51°23'36.44"N;  7°26'5.27"O; 93 m ü.d.M.

Strecke: 13 km

Boote: Rumpumpel         Besatzung: Corinna

            Gelber Kürbis                    Elma

            Fati                                   Falk

            Maifee                               Maike

Nachdem Mario für Bruno den Pionier bei Coco & Elmar abgeholt hat sind wir noch in Kontakt geblieben mit den Beiden, die uns auch kurz danach anriefen, ob wir nicht Lust auf eine kleine Tour hätten.

Einen schönen Samstag haben sie sich ausgesucht, makelloser Himmel, kein Wind – perfektes Paddelwetter.

Leider, leider konnte Mario bei dieser Tour nicht mitmachen, da er sich mit einem Nicht-Schweizermesser derb in den Stinkefinger geschnitten hatte(mit fünf Stichen genäht).

Wir setzten an der Slalomstelle des KSV Schwerte ein. Falk ein Freund der Beiden war auch noch mit von der Partie.  Das war wirklich ein lustiges Trio. Allerdings auch recht flott unterwegs mit ihren Festbooten, da hatte ich mit meinem breiten Wayland und meinen Puddingärmchen ganz schön zu schuften um mit den Sportis mithalten zu können. 

Und schon bald hieß es Umtragen an dem Wehr in Westhofen, ein kleines Päuschen und weiter ging es. Kurz nach dem Wehr fuhren wir unter der Autobrücke her und wer steht da oben? Ein wirklich sehr gut aussehender Paparazzi mit bandagiertem Stinkefinger, dieser lauerte uns auch bei nächsten Brücke vor dem Hengsteysee auf.

Da es an diesem Tag so klirrend kalt war, hatten wir kaum Mühe den See zu überqueren, aber vor nur wenigen Wochen, erzählten mir die Beiden, war lediglich die Fahrrinne des Fahrgastschiffes zu befahren, da die Wasserpest so stark ausgeprägt war. Bei Kälte zieht sie sich wohl zurück oder verreckt. Coco und Elmar erzählten, dass sie bei der letzten Befahrung gesehen haben, wie ein paar Leute über die Wasserpest gelaufen sind, Stühle und Tisch mitgenommen haben und auf dem See gefrühstückt haben?!? Selbst wenn das möglich wäre, wie gefährlich ist das denn? Es muss ja nur eine kleine Lücke zwischen der Pest sein, in die man hinein tritt, wenn man sich in dem Zeug verheddert, war es das, da holt einen keiner mehr raus.

Am Ende des Sees haben wir am Wehr Pause gemacht und zwar haben wir uns gemütlich in den Biergarten des Schiffswinkel gesetzt. Auch der Paparazzi gesellte sich zu uns. Drei Bierchen und eine Cola später machten wir uns wieder auf den Weg um nach gut 500 m paddeln das letzte mal umzutragen. In diesem Wehr stehen ja einige Türme und hier lernte ich die Graureiher mal ganz anders kennen. Hielt ich sie sonst doch für relative Einzelgänger bewiesen sie hier noch das Gegenteil – bestimmt 50 Stück sonnten sich dort auf den Türmen in der untergehenden Sonne.  Kurz vor Cocos und Elmars Verein blieben wir vier noch auf der Ruhr stehen und schnaggelten noch etwas, denn keiner wollte so recht an Land, denn es könnte ja die letzte Fahrt für dieses Jahr sein.

Es war echt eine tolle Tour, tolles Wetter, tolle Leute. Und das Sahnehäupchen war am Abend das Konzert von Andy McKee und Don Ross, auf das mich der Paparazzi entführt hat.

 

Von Herdecke bis nach Witten

Datum: 19.10.08

Einsetzstelle:  51°23'45.35"N;  7°25'46.80"O  92 m ü.d.M.

Aussetzstelle:  51°25'9.59"N;  7°21'0.20"O  82 m ü.d.M.

Strecke: 13 km

Boote: Maifee, Tümmler, Aerius I        Besatzung: Maike, Mario, Bruno

 

Ja unsere geliebte Hausstrecke. Unser Biber-Bruno war auch wieder mit von der Partie.  Wir setzten wieder in Herdecke am Steg des RC kurz vor dem Viadukt ein und paddelten über den Harkortsee, Mario und ich links rum und Bruno rechts herum. Mario und ich durften dank der Wasserpest im Zick- Zack-Kurs über den See zuckeln. An der Umtragestelle mit der schöne Fischtreppe sind wir der auf der Werse letztes Wochenende begonnene Tradition mit der Kaffee und Kuchen Pause treu geblieben. Allerdings gibt es hier kein nettes Restaurant, hier kam der Kaffee und Kuchen aus meinem Rucksack.

Bei dieser Gelegenheit kamen wir auch ins Plauschen mit zwei Festbootfahrern, Corinna und Elma. Wie sich heraus stellte besaßen die beiden auch Faltboote und zwar einen Klepper Slalom, E65 und einen Pionier 450 S und die letzten beiden wollten sie verkaufen. Bruno schrie sofort laut: „Hier!“ Denn er hatte am Morgen bei uns Marios Pionier in Nachbars Garage bewundert. Mario war ja fleißig damit beschäftigt die Haut zu restaurieren und liebäugelte schon mit einer Bestellung beim Meister Heise. Und da kommt Bruno daher und schlägt keine 3 Stunden nachdem er zum ersten mal einen Pionier gesehen hat zu. Was für ein Glückspilz und ich meinerseits habe Mario bedauert, dass ihm diese Gelegenheit entgangen ist sich die beschwerliche Restauration oder gar eine teure Bestellung beim Häuteschneider zu entgehen. Tja so ist es im Leben, der frühe Wurm lässt sich vom Vogel fressen.

Coco und Elma sind auf jeden Fall ein interessantes und lustiges Paar und ich bin froh, dass wir durch den Pionier weiter mit ihnen in Kontakt geblieben sind, aber dazu später….

Die beiden sind mit ihren Festbooten ja flotter unterwegs und machten sich schon wieder auf den Weg als wir noch unsere letzten Kuchenkrümel von der imaginären Schwimmweste scheuchten.

Elma gab Coco noch einen Schups um von Land zu kommen und setzte sich dann selber in sein Boot, na, ich wollte nett sein und ihm helfen. Doch leider habe ich ihn zu schwach angeschubst, so dass noch das letzte Stück von seinem Heck auf der Asphaltrampe hängen blieb und schwups war der Arme im Wasser bei dem Versuch von Land zu ruckeln. Oh Elma, verzeih mir! Zum Glück waren die beiden gut ausgerüstet mit Neoprenanzug , Paddelschuhe und –jacken.

Auch wir setzten unsere Fahrt weiter fort. Nach diesem Wehr geht es ja recht flott vorwärts, ab durch eine kleine schöne Stromschnelle. Hier und da vorbei an Kuhweiden.

Da wir noch etwas Zeit hatten sind wir noch etwas über das Ziel hinausgeschossen, wir wollten hinter dem Ruderverein in Witten noch in den Seitenarm, doch leider war kurz hinter der Brücke am Verein durch das ganze Laub im Wasser an ein Weiterpaddeln nicht mehr zu denken. Also zuckelten wir langsam wieder zurück, das hätte ja eventuell unsere letzte Fahrt sein können.

 

Im Oktober auf der Werse

Fotos : KLICK HIER!!!

Datum: 11.10.08

Einsetzstelle:  51°55'6.25"N;  7°41'58.97"O 50 m ü.d.M.

Aussetzstelle:  52° 0'42.29"N;  7°41'41.63"O  42 m ü.d.M.

Strecke: 18 km

Boote: Maifee, Tümmler, Aerius I        Besatzung: Maike, Mario, Bruno

Diesmal begleitete uns Bruno auf der uns schon bekannten Tour. Direkt am Anfang machten wir einen Abstecher in die Angel und kamen diesmal auch weiter als bei unserer Erstbefahrung.

Die Werse zeigte sich diesmal von einer besonders schönen Seite, sie schlängelt sich ja so herrlich durch die Landschaft, häufig überdacht mit einem traumhaften Herbstlaubfarbspiel, das durch die Sonne wunderschön leuchtete und der strahlende Himmel machte es einfach perfekt. Hier und da konnten wir Eisvögel beobachten und Eichelhähre meckerten aus den bunten Bäumen. Und auch die üblichen Verdächtigen, Enten und Blesshühner waren reichlich vorhanden.

Als wir an einer Gänsewiese vorbeifuhren, fingen diese auf einmal fürchterlich an zu meckern, wir waren allerdings nicht der Grund, sondern der Postwagen! Tja Gänse sind halt die lauteren Wachhunde.  

An der Umtragestelle der Pleister Mühle machten wir eine Kaffee und Kuchenpause.

Gemächlich paddelten wir die Kalorien weiter ab.

Die Sonne stand schon um einiges tiefer, als wir uns dem Schwimmbad mit dem Restaurant näherten. Und in der letzten Kurve vor dem Schwimmbad lehnen sich die Eichen von beiden Ufern so weit herüber, dass das Blätterdach so dicht ist, dass nur hier und da die goldenen abendlichen Strahlen der Sonne hindurch scheinen und mit dem sandigen Ufer und der sanften Strömung des Wassers eine magische Stimmung heraufbeschworen. Und genau diesen Ort hat sich eine Fledermaus zu ihrem Jagdrevier auserkoren.  Stetig zog sie ihre Kreise nur wenige Zentimeter über dem Wasser und wirkte dabei zunächst wie ein an einem Faden aufgehängtem Requisit aus einem schlechten Horrorfilm, dass immer die gleichen Kreise um Dracula dreht.  Doch als wir näher kamen und dieser mutige Jäger sich von uns nicht stören ließ und unbeirrt weiterflatterte, flog sie auch hier und da durch einen der goldenen Sonnenstrahlen und ihr puscheliges, braunes Fell leuchtete für einen Bruchteil einer Sekunde auf. 

Nun war es ja nicht mehr weit und wir genossen die letzten Paddelschläge bis zu unserem Ziel, der Havichhorster Mühle, den letzten Abschnitt bis zur Mündung in die Ems wollten wir uns diesmal ersparen.

Die letzten Holzteile wurden schon in totaler Finsternis eingepackt und wir stopften alles, inklusive Bruno und sein Boot, in den Vectra. Denn eher fließt die Werse rückwärts, bevor ich in dieser Finsternis eine Stunde darauf gewartet hätte bis die Jungs das zweite Auto nachgeholt hätten.

 

 

Vom Kemnader See bis Dahlhausen

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                               Datum: 02.08.08

                               Einsetzstelle:  51°25.17’23’’N; 7°15.28’23’’ O; 85 m ü.d.M.

                               Aussetzstelle:  51°25.28’91’’N; 7°8.28’88’’ O; 57 m ü.d.M.

                               Strecke: 17 km

                               Boote:  Klepper Aerius             Besatzung: Bruno

                                          Tümmler                                        Mario

                                           Maifee                                          Maike

In aller Früh gab es ein fröhliches Wiedersehen mit Bruno am Kemnader See. Das Wetter war optimal, angenehme 20 °C und blauer Himmel. Während ich die Boote weitgehend aufgebaut habe haben Bruno und Mario die Autos an Start und Ziel positioniert. 

Zum Glück hatten wir uns entschlossen am unteren Ende des Stausees zu beginnen. Denn die Fahrt über den ganzen See wäre recht beschwerlich gewesen. Vom Ufer aus sah es so aus als wäre der See mit einem flauschigen, grünen Teppich bedeckt, aber aus der Bootsperspektive ist es im wahrsten Sinne des Wortes eine Wasserpest dieses Grüne Gespenst.

 Schon nach wenigen Paddelschlägen erreichten wir die erste Bootsgasse. Vorher kribbelt es ja immer ganz schön im Bauch, und kaum versieht man sich ist es schon vorbei und es war so schön, dass man gleich noch mal durchfahren möchte. Aber uns erwarteten ja noch 2 Gassen und so fuhren wir weiter. Der Abschnitt bis zum nächsten Wehr ist einfach traumhaft, die Buhnen formten schöne kleinen Buchten an beiden Ufern, jede einzelne für sich eine bunt blühende Welt aus Blut-Weiderich, Ufer-Zaun-Winde, Weidenröschen, Rainfarn, Bornklee, Binsen, Schilf und vereinzelt Weidenbäume und –sträucher. Die Steine der Buhnenköpfe fielen flach in die Ruhr ab und wurden von Bachstelzen als Ausguck für ihre Beute genutzt. Hier und da konnte man im Schutze der Buchten Haubentaucher- oder Blesshuhnnester ausmachen. Auch Graureiher hielten sich hier gerne auf.

Zur Linken der Ruhr konnten wir die Burg Blankenstein sehen, die zwischen 1226 und 27 von Adolf dem I. von der Mark, auf diesem, damals unbewaldeten Felsrücken (blanken Steyn) hoch über der Ruhr erbauen lies.

Vordem nächsten Wehr muss man sich an der Flussbiegung rechts halten. Hier steht zwar ein beeindruckendes „Achtung Wehre – Lebensgefahr“ Schild mit großem Totenkopf, aber ob es nu rechts oder links weitergeht wird einem an dieser Stelle nicht verraten. Also folgten wir ein paar Kanuten und bald hieß es Umtragen! Während Mario den Bootswagen zusammenbaute und unter seinen Tümmler schnallte wollten Bruno und ich beweisen, dass wir die Boote schneller umtragen können. Hm, wir haben zwar knapp gewonnen mit meiner schweren Maifee, aber dafür schmerzten unsere Hände und Rücken. Brunos leichten Klepper haben wir dann mit dem frei gestellten Bootswagen transportiert, der hier für Wasserwanderer an der Einsatzstelle zur Verfügung steht(ha, ha, hätten wir früher sehen sollen).

Auch auf dem nächsten Abschnitt sorgten zunächst die Buhnen für eine schöne flotte Strömung und hier und da ein paar lustige Stromschnellen, bis wir ab km 60 in einen Strömungsstau gerieten. Zu unserer Linken fuhren wir an dem Luftzerleger der Air Products Hattingen vorbei.

Das nächste Wehr in Hattingen war wirklich sehr interessant. Denn es gab hier drei ausgeschilderte Fahrtrinnen, links die Bootsgasse, in der Mitte der Fischpass und rechts eine Treidelgasse. Zudem wurden die Befahrungsregeln ausgeschildert und ein leuchtend oranges Notrufschild mit Standortangabe lies in mir mal wieder ein mulmiges Gefühl aufkommen. Also stiegen wir aus und schauten uns die Gassen etwas genauer an. Die Treidelgasse war flott und schmal. Der Fischpass bestand aus versetzt aufgestellten Steinbrocken die wild umspült wurden, hier wuchs sogar an einem Stein die seltene doldige Schwanenblume, so schön. Ja und dann die Bootsgasse: tosend rauscht hier das weiße Wasser in Wellen herab, gesäumt von den hohen Sträuchern des stinkenden indischen Springkraut. Am Ende führt über die Gassen eine Brücke, die das Rauschen bedrohlich verstärkt.  Wir beobachteten zwei Schlauchboote, zwei Kajakfahrer und ein paar Kanuten bei der Abfahrt. Die Tatsache, dass allesamt atmend am Ende heraus kamen, zwar nass aber juchzend vor Fun milderte mein mulmiges Gefühl im Bauch – etwas.

Also schaute ich mir auch noch Marios und Brunos Abfahrt an, beide kamen unversehrt unten an, also wird das bei mir auch klappen. Ganz langsam näherte ich mich der sprudelnden Springkrautallee und das war mein Fehler, die anderen haben erst etwas Schwung vor der Gasse geholt und fuhren recht mittig durch die Wellen. Ich geriet leider schon ziemlich am Anfang zu weit an die linke Seite und das hieß für den Rest der Abfahrt – immer schön an der Wand lang. Toll in Zeitlupe zuckelte ich abwärts, ich traute mich auch nicht zu lenken, soll man ja nicht in einer Bootsgasse.

Moral von der Geschichte:

Zuviel Sorge macht den ganzen Spaß zu Nichte!

Bruno wird nach seinem Wildwasserkurs in Österreich im September darüber bestimmt lachen.

Auf die nächsten 4 Kilometer hatten wir das Vergnügen mit einigen schönen Stromschnellen in denen unsere Boote durch die Verwirbelungen hin und her tanzten. Die zunehmend bewaldete hügelige Landschaft lockte unseren Blick aufwärts, es zog sich langsam zu am Himmel.

Während Bruno und Mario in Gespräche vertieft waren guckte ich mir die eine oder andere Buhnenbucht an und was sehe ich da? Beziehungsweise zuerst habe ich sie nur gehört – wie ein Rudel außer Rand und Band geratende Quietschentchen – Eisvögel. Im Schutze einer Erle schienen zwei Männchen um ein Weibchen zu werben, auf jeden Fall ging es turbulent und meckernd hin und her und ein sehr mutiges Exemplar lies sich von mir sogar fotografieren. Vorsichtig entfernte ich mich wieder.

Einige Paddelschläge weiter passierten wir einen Campingplatz, hier stieg uns ausgehungerten Paddlern der unwiderstehliche Geruch von frischen Waffeln in die Nase. Kurzerhand haben wir angehalten und bei der Oase am Leinpfad geschmaust. Wirklich sehr nett für jeden Wasserwanderer zu empfehlen für eine kleine Erfrischung oder Magenlochstopfung, angenehme Preise und alles selbst gemacht, auch der Kuchen! Überdacht ist der kleine Imbiss auch, zum Glück, denn wir haben den Zeitpunkt genau richtig gewählt, denn es begann gerade zu nieseln.

Als es wieder aufgehört hatte fuhren wir weiter. Dahlhausen und damit unser Ziel und die letzte Bootsgasse waren nicht mehr weit.  Auch hier ließ ich Mario und Bruno den Vortritt. Diese Gasse ist zwar sehr kurz, aber macht echt Fun. Zwei Typen in ihrem RZ 85 fuhren auch noch vor mir runter und wären durch ein ungeschicktes Lenkmanöver am Ende der Gasse beinahe gekentert.

Nach dem wir die Boote abgebaut haben, saßen wir noch etwas zusammen am Wasser klönten und Bruno konnte es kaum fassen, das das Ruhrgebiet ein so schönes Gesicht hat wie das, welches uns auf dieser Tour dargeboten wurde.

Irgendwann setzen wir hier am Linden-Dahlhauser KC wieder ein und paddeln über den Baldeneysee.

 

Sonntags auf der Lippe

 

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Video: Sonntags auf der Lippe: klick hier

Video: Enten entern unsere Faltboote: klick hier

Video: Bootsgasse in Lippstadt: klick hier

Video: Nördliche Umflut Teil 1 : klick hier

Video Nödliche Umflut Teil 2 : klick hier 

                           

                            Datum: 27.07.08

                            Einsetzstelle: 51°42.04’48’’N; 8°25.43’69’’ O; 77 m ü.d.M.

                           Aussetzstelle: 51°40.23’16’’N; 8°20.00’57’’ O; 74 m ü.d.M.

                           Strecke: 10,20 km

                           Boote: Maifee & Tümmler         Besatzung: Maike & Mario

Gegen Mittag kamen wir an dem Wehr in Mettinghausen an und bauten unsere Boote bei schwülen 30 °C auf. Beim Einstieg halfen uns zwei nette Männer, die hier auch mit ihrem Kanu einsetzten. Zu Beginn hatten wir durch das Wehr eine flotte Strömung, die nach der ersten Kurve zwar etwas abnahm, uns aber dennoch stetig flott vorantrieb und uns das Paddeln bei den schwülen Temperaturen erleichterte.

Die Lippe ist von unserer Einsatzstelle bis Lippstadt wirklich wunderschön, schmal windet sie sich in etlichen Kurven durch eine schöne Landschaft. Umsäumt hauptsächlich von Weiden und Erlen. An manchen geraden Abschnitten bildeten Weidenbüsche eine wunderschöne Allee. Zu Beginn sahen wir am linken Ufer einige schöne Sandinseln, auf denen auch manchmal ein Baum platz hatte.  Aber auch Schilf- und Grasufer war zu sehen, hier blühten weiß die Schafgabe, tiefrosa bis purpurrot das Weidenröschen und Blut-Weiderich. Aber auch das Vergissmeinnicht wagte sich direkt bis ans Wasser und tanzte mit der Bewegung der Strömung. Die Wasserqualität ist hier auch absolut hervorragend. So klar, dass man an flachen Stellen bis auf den Grund sehen kann. Und dem geschäftigen Treiben der Welt unter uns zuschauen kann.

Eine Gebirgsstelze hat direkt vor unserer Nase eine blaue Prachtlibelle aus der Luft gepflückt und sie auf einem Stein am Ufer geklopft, bis die Flügel abfielen und damit schnabelgerechter waren.

Auch einen Eisvogel haben wir beim Fischen beobachten können.

Nachdem wir 2,5 km gepaddelt sind trafen wir auf das erste Wehr, das wir mit der Bootsgasse zur Rechten umfuhren. Die Gasse ist zwar sehr schmal, aber in der Gasse sind irgendwelche Borsten, die unsere Boote schön in der Spur hielten.

Nach 5,5 km machten wir Pause an einem schönen, mit Seerosen bewachsenen Graben.  Wieder in den Booten fuhren wir eine lange Linkskurve nach ca. 300 m kamen wir an eine Mündung die zu einem winzigen, flachen, sandigen Teich führte. Über Google Earth konnten wir sehen, das hier an Tagen mit etwas höherem Pegelstand eine direkte Verbindung zu dem Seerosengraben gibt.

Zwei Kilometer weiter kurz vor Lippstadt haben wir Bekanntschaft mit ein paar Brückenspringern gemacht, die ihre Arschbomben von der alten Eisenbahnbrücke in die Lippe machten. Von dieser Erfrischung profitierten auch wir und meine Kamera hat`s auch überlebt. Kurz hinter der Brücke ging es links zu der Slalomstrecke des WSC Lippstadt, hier durften wir wegen dem geringen Wasserstand treideln, war aber ganz schön, kleine Erfrischung und weicher Sandboden.

Ohne wirklichen Fahrplan ging es durch die Slalomstrecke. Mario erkundigte sich bei den Leuten vom WSC wie wir am besten durch Lippstadt fahren mit unseren Faltbooten. Und uns wurde der Hauptwasserkanal empfohlen und damit zweimal umtragen oder die Nördliche Umflut mit ihren Stromschnellen.  Wir entschieden uns für Zweiteres. Zuvor haben wir aber noch einen Abstecher in die Arme des Stadtparks gemacht. Wunderschön Trauerweiden bildeten grüne Dächer. Hier und da eine Holzbrücke und Enten.  Hier trafen wir auch wieder auf die beiden Kanuten vom Anfang die rückwärts paddelten einen Schwarm von Enten hinter sich herziehend, denn hin und wieder ließen sie ein paar Brotkrumen fallen. Unglaublich so viele Enten. Wie bei Hitchcocks „Die Vögel“.  Wir drehten noch eine Runde und kamen dann wieder an die Stelle mit den Enten. Und ich dachte mir verfütterst Du die zwei Brötchen, die vom Frühstück übrig geblieben sind.   Herrschaftszeiten – wie dir Piranhas fielen die Entchen über die Krumen her. Und schwups war schon die erste auf meiner Bootsspitze. Zuerst dachte ich das war ein Versehen, aber Nein! – schups noch eine und noch eine. Bis zu 5 Enten tummelten sich auf meinem Boot. Unglaublich. Ein sehr schlaues Exemplar hatte es sogar die ganze Beute in meiner Hand abgesehen und arbeitete sich Schritt für Schritt am Süllrand entlang. Und schwups hatte ich sie auf dem Schoss, damit haben wir beide nicht gerechnet und mit lautem Geschnatter landete sie wieder im Wasser.

Ich warf Mario das zweite Brötchen zu und die Brötchenjagd wurde auf seinem Boot weitergeführt. 

Als alles aufgefuttert war bahnten wir uns langsam mit vorsichtigen Paddelschlägen unseren Weg durch die Massen, die sich langsam zurückzogen, da es wohl nichts mehr zu erbeuten gab.

Wir querten den HW-Kanal, ließen das Wehr links liegen und fuhren in die „Nördliche Umflut“ ein. Nach 200 m durften wir noch ein Wehr durch eine Bootsgasse am linken Ufer umfahren. Die „Nördliche Umflut“ ist der absolute Hammer, zur Linken hat man die Stadtmauer, an der sich Efeu und Brombeeren herunterranken und zu unserer Rechten trennte uns ebenfalls ähnlich bewachsen eine hohe Mauer von der Straße. Über uns grünes Dach, welcher Art von Bäumen vermag ich jetzt nicht mehr zu sagen, denn es ging so flott voran.  Eine Stromschnelle nach der anderen. Aktion pur. Hin und wieder eine schöne Brücke mit Geranienkübeln geschmückt, zur Linken hin und wieder ein Einblick durch das Grün auf die Stadt. Eine Schwanenfamilie kam uns auch noch entgehen. Es war wirklich eine rasante, spaßige Fahrt. Aber auf Grund des niedrigen Pegelstandes doch etwas heikel, denn manchmal sahen wir unter uns nur eine handbreit unter unserem Kiel spitze Gegenstände, Steine oder Baumstümpfe. Über ein paar Steine bin ich dann kurz vor Ende auch noch geruppelt, aber nix passiert. Wirklich spannend. Aber schnell war die Umflut zu Ende und direkt nach einer Stromschnelle war schon die Aussatzstelle, die wir natürlich gleich verpasst haben, wenden und noch mal zurückpaddeln konnten.

Während Mario mit dem Taxi zu unserem Auto fuhr habe ich dann die Boote abgebaut, aber er brachte mir ein frisches, kühles Desperado mit.

Was für ein toller Sonntagnachmittag.

 

 

Die kleine Haveltour

                   Pritzerber See 

 

                           
 
 
Fotos zur Tour: klick hier

                               Datum: 22.05.08

                               Ein- und Aussetzstelle:  52°30.01’30’’N; 12°29.23´7130’’ O;  29 m ü.d.M.

                               Strecke: 8,45 km

                               Boote:                                      Besatzung:

                               Klepper Aerius I Classic          Bruno

                               Tümmler & Maifee                   Mario & Maike

 

Bruno wartete schon am Campingplatz Pritzerbe auf uns. Er hatte sich erst vor kurzem den Klepper Aerius I Classic

zugelegt, war absoluter Faltbootfrischling und hatte uns aus diesem Grunde auch über unsere HP kontaktiert. Und so

bauten wir die Boote Plauschenderweise auf, der Aerius  ist wirklich noch super in Schuss. Über unseren Köpfen trugen

beim Aufbau ein Rotmilan und eine Saatkrähe einen erbitterten Kampf aus. Während Mario und Bruno schon mal ein Auto

zum Ziel(Hohennauen) fuhren, baute ich unser Haus direkt an den Strandstrand. Über uns stand eine Weide in der ein

Bundspechtpaar seine Kücken hochzog, man konnte das Treiben der gestressten Eltern gut beobachten. Sobald die Beiden

wieder da waren nutzten wir auch gleich das schöne Wetter, kein Wölkchen, kein Wind, der See spiegelglatt, um ihn

einmal zu umpaddeln, ideale Bedingungen für Bruno seine ersten Paddelerfahrungen zu machen.  Wir genossen das

gemütliche paddeln am Ufer entlang und erkundeten auch die kleinen moorigen Seitenarme des Sees, welche zum Teil

richtig fies nach Methangasen gerochen haben.  Immer wieder ließen sich Rotmilane, Fisch- und Graureiher blicken, welche

hier ein wirklich friedliches Stück Heimat gefunden haben. Wieder an Land ließen wir den Abend dann bei Erbswurst, Bier

und Wein ausklingen.

 

Von Pritzerbe nach Rathenow
Fotos zur Tour: klick hier

                               Datum: 23.05.08

                               Einsetzstelle:  52°30.01’30’’N; 12°29.23´7130’’ O;  29 m ü.d.M.

                              Aussetzstelle:  52°36.05’02’’N; 12°19.27’15’’ O; 30 m ü.d.M.

                              Strecke: 37,85 km

                              Boote:                                      Besatzung:

                              Klepper Aerius I Classic           Bruno

                              Tümmler & Maifee                   Mario & Maike

Obwohl wir an diesem Tag viele Kilometer vor uns hatten, haben wir uns erst einmal ein richtig gemütliches Frühstück mit

Rührei und Brötchen auf unserem brandneuen Sturmkocher gegönnt. Bei Sonnenschein mussten wir zunächst den Pritzerber

See überquerten um auf die Havel zu gelangen.  Und schon konnte Bruno seine erste Begegnung machen mit einem

Motorboot und den nachfolgenden Wellen.

Die Schilfrohrsänger begrüßten uns auch gleich und luden uns ein uns etwas treiben zu lassen und ihrem schönen Gesang zu lauschen und den Blick über das weite Schilfufer gleiten zulassen. Hier und da standen Weiden am Ufer und zum Teil auch in der Havel auf kleinen Inseln, die gerade soviel Platz boten um Wurzeln zu schlagen, in denen Blesshühner ihre Nester gebaut hatten. In Bahnitz haben wir uns via Handy bei der Schleusenmeisterin angemeldet und wurden dann talwärts geschleust, wir waren die Einzigen in dieser riesigen Schleuse. Kurz nach der Schleuse haben wir eine Pause am linken Ufer gemacht. Hier gab es einen Kneipp-Gesundheitspfad um die Fußreflexzonen zu aktivieren. Tolle Sache, man musste in einer bestimmten Reihenfolge durch den Garten wahrten und jeweils 1 – 2 Durchgänge machen. In der ersten Station musste man durch Wasser wahrten, in dem eine Noppenmatte lag, im 2. Becken lagen Kieselsteine. Es gab auch Becken ohne Wasser in denen Kieselsteine, Bambusstangen, Balken usw. lagen. Aber am aller fiesesten fand ich das Trockenbecken mit den Tannenzapfen!!!! Autsch. Wenn auch zum Teil etwas schmerzhaft war es alles in allem eine tolle Erfahrung für die Füße. Obwohl für uns Paddler eine Popomassage das Beste wäre. Hie und da machten wir einen Umweg oder Abstecher in einige der Altarme der Havel. Wunderschön kann ich da nur sagen, mal total Naturbelassen durch herrlich duftende Mischwälder oder üppige Schilflandschaften. Aber auch vorbei an schnuckelig bepflanzten Wassergrundstücken, an denen mal ein schlichtes Angelboot aber auch die eine oder andere Minijolle lag. Zwischenzeitlich haben wir uns auch von Bruno getrennt, der sich lieber ein Weilchen auf der Havel treiben lassen wollte. Wir jedoch machten noch einen kleinen Umweg über die Mögeliner Havel, die wie die oben beschriebenen Altarme sich wunderschön und friedlich neben der Havel durch die Landschaft schlängelt. Wieder auf der Havel haben wir nicht mehr lange paddeln müssen bis wir den Bismarkturm sehen konnten. Ein wirklich beeindruckendes Bauwerk. Das hieß auch, dass es nicht mehr weit war zu unserem Tagesziel. Wir fuhren noch unter einer ICE-Brücke her, zu deren Füßen am linken Ufer noch die rostigen Überreste ihrer Vorgängerin von alten Zeiten träumt. An der Hauptschleuse von Rathenow führte unser Weg rechts an 2 Wehren und etlichen kleinen Wassergrundstücken vorbei, bis wir am rechten Ufer schon Bruno ausmachten und ein kleines Rennen starteten. Ich hab gewonnen!!! Bruno hatte schon sein Haus auf dem Gelände des KC-Rathenow gebaut. Während wir unser Zelt aufschlugen erzählte er uns, dass er während wir uns in einem Seitenarm herumtrieben haben, einen Biber auf der Havel, keine 2 m von seinem Boot entfernt gesehen hatte.  Ein sehr netter Mann hat uns einen Schlüssel für alles gegeben und uns alles gezeigt. Zudem hat er uns auch 2 Fahrtenbücher für Mario und mich gegeben. Also wirklich supernett und das Vertrauen das uns da geschenkt wurde, ganz toll, denn wir waren wirklich ganz alleine auf dem Gelände. Das Vereinshaus des KC, bzw. die sanitären Anlagen und die Umkleiden haben sich einen schönen nostalgischen Charme bewart. Der Kocher blieb heute kalt, denn wir hatten uns nach so einer langen Fahrt, die für einen Paddelneulingspopo wirklich hart war, ein schönes deftiges Abendbrot im „Alten Hafen“ gegönnt. Ein Gasthaus mit Liebe zum Detail und sehr freundlichen Bedienungen, bei denen wir auch gleich das Frühstück für den nächsten Morgen bestellten.

Von Rahtenow nach Hohennauen 

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                               Datum: 24.05.08

                               Einsetzstelle: 52°36.05’02’’N; 12°19.27’15’’ O; 30 m ü.d.M.

                               Aussetzstelle:  52°39.55’75’’N; 12°20.38’44’’ O; 24 m ü.d.M.

                               Strecke: 12,75 km

                               Boote:                                      Besatzung:

                               Klepper Aerius I Classic           Bruno

                               Tümmler & Maifee                    Mario & Maike

Wir haben wie die Steine geschlafen und waren nach dem schönen Frühstück im „Alten Hafen“ gestärkt für neue Taten. Während Bruno schon sein Zelt abbaute haben Mario und ich den Bismarkturm besucht und einen kleinen Spaziergang durch den umliegenden Mischwald gemacht.

Nach unserem Start vom Rathenower KC durften wir vor der Stadtschleuse Rathenow warten und uns von den Schleusenspuckern bespucken lassen. Nach der Schleusung fuhren wir mitten durch Rathenow. Mal passierten wir prunkvolle Gebäude und Anwesen, mal absolute Baracken, die schon fast die Bezeichnung Ruine verdienen. Wir folgten aber nicht weiter der Havel, sondern machten einen lohnenden Umweg über die Rathenower Stremme, die wie uns der Mann vom KC gesagt hat in 2 Monaten so zugewachsen sein würde, dass an ein Durchpaddeln nicht mehr zu denken wäre.  Zunächst mit Häuschen gesäumt, wechselten schon bald blühende Weiden die Zeichen der Zivilisation ab.  Bei einer leichten Briese begann es zu schneien, die Weiden ließe ihre Pollen fliegen und verliehen dem Kanal einen märchenhaften Charakter.

Als wir das bewaldete Stück hinter uns ließen, war nur noch Schilfufer zu sehen auf der Stremme, sowie gelbe Seerosen über denen die blauen Prachtflügler ihre Tänze abhielten. Und immer wieder sangen die Schilfrohrsänger ihr Lied. Als wir wieder auf der Havel waren pausierten wir gleich an dem Militärgebiet und kletterten einen Berg  herauf, von dem wir eine gute Aussicht auf das Havelland hatten. Den Rest des Tages blieben wir auf der Havel und bogen kurz vor Ende der Tour in die Hohennauer Wasserstraße ein. Dann waren es nur noch ein paar hundert Meter auf dem Hohennauer See mit ein paar schönen Wellen. Während Bruno und ich unser Auto aus Pritzerbe nachholten baute Mario die Häuschen mit Ausblick auf den See auf dem „Campingplatz Seeblick“ auf. Auch heute blieb die Campingküche kalt und die Geldbörse wurde dünner, denn wir gönnten uns wieder ein Abendbrot im Biergarten des Strandcafes.

 

Hohennauer See

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                              Datum: 25.05.08

                              Ein- und Aussetzstelle:  52°39.55’75’’N; 12°20.38’44’’ O; 24 m ü.d.M.

                              Strecke: 29,35 km

                              Boote:                                      Besatzung:

                              Klepper Aerius I Classic           Bruno

                              Tümmler & Maifee                   Mario & Maike

Am morgen hieß es dann Abschied nehmen, Bruno musste schon wieder nach Hause fahren. Bei diesem schönen

Sonnenschein wollten Mario und ich jedoch noch den Hohennauer See ganz umpaddeln.  Gleich zu Beginn haben wir ein

winziges Traumschlösschen in Blau entdeckt, zuckersüß.

Leider war der Ostwind gegen uns. Auf dem Hinweg haben wir am anderen Ufer ein gestrandetes Fahrgastschiff entdeckt, dass wir uns auf dem Rückweg unbedingt genauer anschauen wollten.

Der See ist sehr verwinkelt und bietet mit seinem abwechslungsreichen Ufer einige Überraschungen. Wir umfuhren den See, der ohne Vorankündigung in den Ferchesaer See übergeht. Hier entdeckten wir einen Urenkel von Marios Manta. Auf dem Rückweg hielten wir an dem gestrandeten Fahrgastschiff an, dessen bessere Zeiten schon einige Jahrzehnte zurückliegen. Nachdem wir die Boote an Land gezogen hatten sahen wir, dass das Schiff nicht allein vor sich hingammelte – ein ganzes Ferienlager, vermutlich aus DDR-Zeiten zog sich durch den Wald. Ein trauriger Anblick, das dieses einst bestimmt schöne Plätzchen für Kinder und Jugendliche so verkommen ist. Das Fahrgastschiff haben wir uns dann auch noch angeguckt. Eine mit Brombeeren bewachsende Holzbrücke führte auf das Schiff. Oje hier ist  tüchtig vandalisiert worden. Schade, jetzt leben nur noch ein paar Schwalben an Bord. Wieder auf See haben wir noch einen kleinen Abstecher in den kleinen Stichkanal in Wassersuppe gemacht. Während Mario noch auf den Witzker See gefahren ist habe ich schon den Campingplatz angepeilt und begonnen mein Boot auseinander zu bauen. Und so endete ein wirklich schönes verlängertes Wochenende.

 

 Die Mole- und Bollentocht 2008

 
De Moletocht
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                               Datum: 26.04.08
                               Ein- und Aussetzstelle: 52°22.09’62’’N; 4°38’14.62’’ O; 0 m ü.d.M.
                               Strecke: 20 km
                               Boote:                                                Besatzung:
                               Festboot                                             Hans-Jürgen
                               Blauwahl 4(La Paloma)                         Ralf & Dex
                               Klepper Aerius                                    Peggy & Jan
                               Klepper Aerius                                    Sabine & Martin
                               Harpoon(Tümmler)                              Mario
                               Harpoon(Maifee)                                Maike
 

Freitagabends sind wir in Holland beim HKV angekommen und schauten uns etwas desorientiert um, da kam uns auch gleich Jan entgegen und begrüßte uns mit einem: Na ihr seht wie Dortmunder aus! Dabei hatten wir doch noch gar nicht den Mund aufgemacht?! Er zeigte uns alles und führte uns zu Gerlinchen der guten Seele des Vereins. Danach halfen uns viele Hände beim Aufbau des Zeltes und unserer Harpoons. Da sind wir durch das Faltbootforum wirklich auf eine sehr nette und herzliche Truppe gestoßen.

Da wir ja recht spät ankamen hatten wir erst Gelegenheit die anderen bei einem schönen gemütlichen Frühstück kennen zu lernen. Da sich am Morgen der Himmel zugezogen hat und etwas genieselt hat, brauchten wir uns ja nicht großartig mit Sonnenbrandprophylaxe aufhalten und haben alle unsere Falter zu Wasser gelassen und paddelten zunächst ein Stückchen durch die zauberhafte Stadt Haarlem. Wunderschöne Bauwerke zierten den ersten Abschnitt unserer Mühlentour. Und auch die erste Mühle ließ nicht lange auf sich warten. Das Wetter wurde langsam aber stetig besser. Der Kanal führte uns dann in ein etwas industrielles Hafengebiet. Bald ging es rechts ab in einen kleinen See. Wieder auf dem Kanal haben wir ein kleines Päuschen gemacht und die Beine vertreten.  Auf dem nächsten Stück Kanal kamen wir dann schön ins Plauschen, Tourenerlebnisse wurden ausgetauscht und noch geplante und erträumte Ziele. Ich bin ja immer noch begeistert von Dex, Ralfs (alias der olle Hansen) schwarzer Hund, der einen paddelfreien Logenplatz in dem Blauwal hat. Hie und da zierte eine Mühle die weite Feld- und Weidenlandschaft. Gegen Ende der Tour nahmen auch die Wassergrundstücke zu, eins schöner als das andere, bunte fantasievoll gestaltete Gärten und jedes Häuschen ein Kunstwerk für sich.  Nach und nach kamen alle im HKV wieder an. Auch Annelie und Alex waren mittlerweile angereist, ebenfalls bekannt im Faltbootforum und bekennende Faltbootsyndikatmitglieder. Bei nun wolkenfreiem Himmel machten wir uns auf zu einem Stadtspaziergang. Was Haarlem für eine tolle Stadt ist, so was von schnuckelig, voller Leben, bunt, wunderschöne Gassen, phänomenale Bauwerke, welche schon Geschichten erzählen. Und den einen oder anderen Einblick hatten wir in wunderschöne, liebevoll geschmückte Höfchen. An diesem Punkt möchte ich auch jemanden Danken für so einen schönen Nachmittag, derjenige wird ja schon wissen wen ich meine ;-)

Am Abend und einigen Blasen an den Füßen später haben wir auf dem vom HKV freigestellten Barbecue-Grillen unsere im Supermarkt erstandene Beute gegrillt. Wir haben den Abend ganz gemütlich mit so vielen netten Leuten, auch Petra und Jürgen waren mittlerweile angekommen, den Abend ausklingen lassen. Hie und da eine Faltbootgeschichte und viele Tipps und Ratschläge gesammelt.

De kleine Bollentocht
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                              Datum: 27.04.08
                              Ein- und Aussetzstelle: 52°19.36’19’’N; 4°35’26.09’’ O; 0 m ü.d.M.
                              Strecke: 22 km
                               Boote:                                      Besatzung:
                                Klepper Aerius                         Peggy & Jan
                                Klepper Aerius                         Sabine & Martin
                                RZ85                                       Petra & Jürgen
                                Nautiraid                                 Annelie & Alex
                                Harpoon(Tümmler)                   Mario
                                Harpoon(Maifee)                     Maike
                               Strecke: die gesamten 37 km
                                Boote:                                     Besatzung:
                                  Festboot                                  Hans-Jürgen       
                                  Blauwahl 4 (La Paloma)             Ralf & Dex        

Zu Beginn möchte meinen Respekt für Hans-Jüren (76 Jahre), Ralf und seinen Hund Dex aussprechen, die drei sind nämlich die ganzen 37 km gepaddelt. Und wir, der Rest hat die Boote auf die Autos gezurrt und los nach Bennbroek. In einer Siedlung haben wir unsere Boote zu Wasser gelassen.

Zunächst führte der Kanal mitten durch die Siedlung und deren Vorgärten, aber schon bald weitete sich die Sicht und die Feldlandschaft dominierte. Es dauerte auch nicht lange bis wir an dem ersten Hyazinthenfeld vorbeifuhren. Leider saßen wir in dem Kanal so tief, dass wir immer nur die ersten Reihen sehen konnten. Aber der Duft – oh man dieser betörende unvergessliche Duft der Hyazinthen – himmlisch und unvergleichlich. Patrick Süskind könnte bestimmt einen halben Roman mit diesem Duft beschreiben, aber mir fehlen da einfach die Worte. Als wir dann von dem Hauptkanal abbogen machten wir direkt hinter einer Brücke Rast und genehmigten uns etwas Kuchen und Sonnencreme, denn wir waren alle von dem Vortag gebranntmarkt und wollten unseren Tomatenteint nicht noch weiter reizen.  Zum Glück hatte Peggy einen guten Sonnenblocker dabei und war so nett uns alle davon etwas abzugeben. Wir wollten gerade aufbrechen, wer kommt da gerade unter der Brücke hervor? Unsere drei ehrlichen Helden, kaum hat Dex die Truppe gesehen machte er einen Körper(soweit man das bei Hunden sagen kann) in den Kanal und schwimmt zu uns rüber. Uns so war das Rudel wieder komplett.

Schon bald kamen uns hin und wieder ein paar Touristenkähne entgegen, die überwiegend mit Japanern und Fotoapparaten beladen waren. Zu unserer Rechten passierten wir eine wunderschöne Mühle, die in Mitten von Tulpen auf einem kleinen Hügel stand, wäre ein tolles Motiv gewesen, wenn da nicht die ganzen Touris wären.

Aber bald kamen auch unsere Kameras ins Schwitzen und drohten die Linse platzen zu lassen, denn ein paar von uns gingen an Land und fotografierten die farbenprächtigen Felder.  Atemberaubende bunte Weiten, in der prallen Sonne unbeschreiblich schön.

Ralf nutzte in der Zeit den Wind und demonstrierte uns, dass nicht nur Muskeln oder ein Segel ein Faltboot voranbringt, sondern auch ein Regenschirm für eine flotte Fahrt sorgen kann, wenn der Wind günstig steht.

An dieser Stelle verteilte sich unser Grüppchen wieder etwas. Wir tauschten noch ein paar Reise und Paddelerlebnisse aus, bis wir wieder alle beisammen hatten, allerdings vermissten wir Annelie und Alex, wahrscheinlich sind sie in dem Kanallabyrinth irgendwie falsch abgebogen. Aber die anderen versicherten uns dass die Beiden schon ihren Weg finden würden. Bald hieß es auch schon Abschied vom ollen Hansen und Hans-Jürgen zu nehmen, denn unser Weg führte uns ja zu dem Start- und Endpunkt unserer Abkürzung.

Am Ziel packten Peggy, Jan, Sabine und Martin ihre Boote auf die Autos und wir bauten unsere Falter ab. Peggy sagte uns, dass das Auto von Annelie und Alex schon weg sei. Also kein Grund zur Panik, die Beiden waren wohl schon vor uns angekommen.

Nachdem wir unsere Sachen zusammen hatten fuhren wir noch mal zum HKV um uns von der ganzen netten Truppe zu verabschieden.

Taufe am Hengsteysee
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Datum: 12.04.08
Einsetzstelle: 51°24.55’12’’N; 7°28’41.29’’ O; 102 m ü.d.M.
Aussetzstelle: 51°24’54.40’’N; 7°28’53.39’’ O; 104 m ü.d.M.
Boote: Tümmler und Maifee; Besatzung: Mario & Maike; Strecke: ca. 14,15 km
Vor Beginn dieser Tour haben wir nach dem Aufbau feierlich unsere Boote mit einem kleinen Rotkäppchen-Sekt auf die Namen Tümmler und Maifee getauft. Das wurde aber auch Zeit. Zeuge war ein alter Mann mit seiner Videokamera der uns schon während des ganzen Aufbaus Gesellschaft geleistet hatte. 
Der Tag war zwar überwiegend grau und wirklich kalt aber das war uns in unseren frischgetauften Booten einerlei. Zunächst führte unser Weg uns um die Insel unter der Brücke(Dortmunder Straße) die Ruhr hinauf. Schon unter der Eisenbahnbrücke kurz hinter der Sandbank hatten wir tierisch zu kämpfen, weil wir nicht nur die Strömung der Ruhr sondern auch der Lenne gegen uns war. Also Zähne zusammenbeißen und Zentimeter für Zentimeter durch. Hinter der Mündung der Lenne wurde es zwar schon etwas leichter, aber aufhören zu Paddeln durften wir trotz Rückenwind nicht, denn sonst ging es sofort rückwärts.
Vor dem Campingplatz zu unserer Rechten passierten wir das Schild mit dem Hinweis, dass die Ruhr ab hier gesperrt ist wegen dem Brückenbau(BAB 45). Und kämpften uns todesmutig unter der Baustelle samt hängendem Stromkabel(merke: diesen Eintrag nicht meinem Papa dem Elektriker zeigen!!!) und wieder zunehmender Strömung im Schneckentempo vorwärts. Einige Millionen Schweißtropfen und Herzschlägen später wurde die Strömung noch mal stärker, so dass Mario wirklich einige Motivationskünste anwenden musste, damit ich nicht aufgebe. Aber dann haben wir es geschafft unser erstes Ziel das westhofener Wehr. Nun konnten wir uns trotz Gegenwind gemütlich mit der Strömung zurücktreiben lassen. Vor der Brücke über die die Dortmunder Straße führt haben wir kurz überlegt, ob wir hier die Tour nicht abbrechen wollen bei dem starken Gegenwind und zurück zum Ausgangspunkt. Nein! Einmal rum bitte schön. Und hat das ein Spaß gemacht, richtig schöne Wellen, wir hatten ganz schön was zu kämpfen, aber das hat sich gelohnt. Wellen sind einfach viel spaßiger als Gegenströmung. Wir hielten und am Nordufer, passierten die kleine Insel auf der schon ein Kanada- und ein Grauganspaar brüteten. Vorbei am Koepchenwerk und machten erschöpft aber glücklich eine Verschnaufpause in der stillgelegten Schleuse am Laufwasserwerk Hengstey. Die Pause hat aber gereicht, dass sich der Wind größtenteils gelegt hatte. Danke schön, also auf dem Rückweg nur ein mäßiger Rückenwind, grummel. Aber wir wollen ja den sportlichen Aspekt unseres Hobbys nicht aus den Augen verlieren.
Was für eine tolle Tauffahrt.
 

 

 

 

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