Die Faltbootwelt
von Maike & Mario
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JH De Maasterp-Laakerweerdplas, ein Stück vom Heerenlaak und zurück
 
Datum: 13.05.07
Ein- und Aussetzstelle: 51°06’35.60’’N5°49’12.81’’ O;21 m ü.d.M.                                               
Boote: Tümmler & Papilio; Besatzung: Mario & Maike;Strecke: ca. 7,56 km
Der Aufbau der Boote unserer ersten Tour hier in Ohé en Laak wurde leider durch einen Wolkenbruch jäh verzögert, so dass uns und den Holzteilen nur die Flucht in das Auto blieb. Nach einer Stärkung im JH-Restaurant zogen die Regenwolken endgültig an uns vorbei und wir konnten ungehindert aufbauen. Direkt zu Anfang kreuzte ein Fasan unseren Weg. Zunächst paddelten wir über den Laakerweerdplas und schlängelten uns durch die Absperrungen für Motorboote vorbei und gelangten so auf einen wunderschönen Teil des Plas. Die beiden neugierigen Deichpferde hießen uns auch gleich herzlich willkommen. An einer mit Wasserlilien umrahmten Bucht stiegen wir aus und kletterten auf den Deich und konnten eine atemberaubende Aussicht über den Plas, der parallel fließenden Maas genießen. Wieder in den Booten hielten wir Kurs auf die Maas um sie kurz zu kreuzen um auf den Heerenlaak Plas zu gelangen. Einige Motorboote mit zum Teil Wasserskifahrern im Schlepptau brachten unsere Falter ganz schön ins Schaukeln. Gleich am Anfang des Plas konnten wir ein paar schone Miniinseln bewundern. Und während Mario das Glück hatte in dem klaren seichten Wasser große Fische zu beobachten und ihn der Größte direkt anguckte, habe ich einen verwunschenen, schmalen Pfad entdeckt, durch den wir beide gerade so durchkamen, leider konnten wir den Plas nicht ganz entdecken, da der dunkler werdende Himmel neuen Regen versprach. Und tatsächlich – wir hatten die Boote gerade aus dem Wasser, da fing es auch schon erneut an zu schütten. Ich schnallte Papilio auf Marios Bootswagen, da meiner einen Platten hatte blieb Mario gar nichts anderes übrig, als seinen Tümmler notdürftig aufs Autodach zu schnallen und im Schneckentempo zu dem Campingplatzparkplatz zu fahren.
 
 
JH De Maasterp-Heerenlaak Plas etwas von der Maas und zurück
 
Datum: 15.05.07
Ein- und Aussetzstelle: 51°06’35.60’’N; 5°49’12.81’’ O;  21 m ü.d.M.
Boote: Tümmler & Papilio; Besatzung: Mario & Maike; Strecke: ca. 13 km
Zuerst haben wir uns den Jachthafen genauer angeschaut, dann ging es direkt zum Heerenlaakplas um ihn nun ganz zu umrunden. Schnee- und Nilgänse bereicherten die Fahrt. Pause machten wir an dem Sandstrand des Marec-Campingplatzes, der uns nicht mit unserem Zelt haben wollte. Hier entdeckten wir ein Plateau(ideal zum Zelten) mit einer traumhaften Aussicht über den Plas. Hier machten wir es uns auf einer der beiden Bänke am Hang gemütlich. Als wir zurück zu unserem Booten gingen sahen wir schon aus der Ferne den auf unseren Booten herumhüfenden Raben. Als wir näher kamen sahen wir, dass er vor allem an Tümmler interessiert war, an der Getränketasche mit dem Apfel um genau zu sein. Er hatte nicht nur in den Apfel gepickt, nein auch in meine Red-Bull-Dose(dabei hat er doch schon Flügel). Zunächst flüchtete er, aber als wir dann mit den Keksen die Enten und ihre Küken fütterten meldete er sich gleich zurück. Mario war ihm einen ganzen Keks zu, den er in den Schnabel nahm und zum Wasser hüpfte um ihn dort einzutunken und aufzuweichen. Schlaues Kerlchen.
Nachdem wir diesen schönen Plas verlassen haben fuhren wir noch ein paar hundert Meter die Maas herab um die Strömung auszutesten. Es ist zwar eine ganz schöne Strömung, aber mit unseren untrainierten Puddingärmchen durchaus zu bewältigen.
 
 
 
Grote Hegplas - Plas Koeweide – Maas – De Slag – Polderveld – Tesken und zurück
 
Datum: 18.05.07
Ein- und Aussetzstelle: 51°09’12.46’’N; 5°50’26.27’’ O; 21 m ü.d.M.        
Boote: Tümmler & Papilio; Besatzung: Mario & Maike; Strecke: ca.  23,8 km bzw. 23 km
Einstieg war auf dem Grote Hegplas(Belgien) der Nachbarsee de Plas van Kessenich(Niederlande). Wieder ein sehr natürlicher Plas mit einem schönen Ufer und tollem, klaren Wasser, das einem direkt zum Schwimmen einlädt. Kurz vor der Koeweide Plas durften wir eine Herde schwarzer, langhaariger Rinder beobachten, die zwischen den Bäumen am Ufer grasten und zum Teil im seichten Wasser wateten. Passend zum anschließenden Koeweide Plas, dieser war schon recht groß und bot dem Wind genug Fläche um uns einen schönen Wellengang zu bescheren. Und so kamen wir dann endlich wieder auf die Maas um sie aber auch gleich wieder zu verlassen auf den kleinen Industriesee. Wieder maasabwärts kamen wir mit Rückenwind recht zügig voran und bogen nach 2,5 km links ab und paddelten zunächst den De Slag ab, der reichlich mit Wasserlilien gesäumt war. Hier begegnete uns eine Lustige Truppe aus einer Schneegansfamilie und einer Kanadagans. Wieder an der Kreuzung bogen wir in den Polderveld ein, welchen wir am linken Ufer abpaddelten. Der nachfolgende Tesken und der private Plas danach waren nicht so reizvoll, so dass wir diese nur kurz querten – und zurück. Diesmal paddelten wir den Polderveld am anderen Ufer ab an welchem zum Teil Schafe und süße Lämmer grasten. Und wir umfuhren auch die Insel. Diese wurde von zwei Austernfischermännchen (Vogelart) bewacht, die aufgeregt mit lautem Geschrei am Ufer hin und her düsten, was uns ja nicht abschreckte, so dass sie noch ein draufsetzten und um uns herumflogen. Also setzen wir unseren Rückweg fort, diesmal maasaufwärts und mit Gegenwind. Das artete richtig in Sport aus. Erholsamer war es dann im Windschatten des Koeweide Plas. Mario paddelte dann noch das von uns unentdeckte Ufer des Grote Hegplas ab. Ich jedoch war so kaputt, dass ich den Plas direkt überquerte, was im Endeffekt mit dem Gegenwind genauso anstrengend gewesen sein muss wie Marios Endscheidung. Eine Gerade ist eben nicht immer der einfachste Weg. Der Abbau der Boote an dem schönen Sandstrand war wunderschön.   
 
Fotos zu den Alde-Feanen-Touren: klick hier 
 
Von Moorlabyrinthen und Segelrentnern
  
Datum: 23.05.07
Ein- und Aussetzstelle: 53°07’44.44’’N; 5°55’53.66 ’’ O; 0 m ü. d. M.
Boote: Tümmler & Papilio; Besatzung: Mario & Maike, Strecke: ca. 16,3 km
Von Simmerwille aus haben wir uns links gehalten über den Siidsdjip und den Fokkesleat, vorbei an einigen hübschen Hausbooten bis wir auf den ersten See den Krúsdobbe kamen. Als nächstes gelangten wir auf den großen Gutte Knite, der sich in die drei Teile Easter âld wiid, Bleipet und Oksepoel aufteilt. An einem stillen Platz im Easter âld wiid stad in der Nähe des Ufers eine Vogelwarte, von der man einen schönen Blick auf zwei Seen des aus Naturschutzgründen nicht befahrbaren Prindehof werfen konnte. Einer der beiden stand voll und ganz unter Beschlag von endlichen Komoranen. Von diesem Hochsitz konnten wir einen herrlichen Rundumblick genießen – und nicht nur das.
Danach paddelten wir den See noch etwas ab und fuhren kurz auf den Ielterm und Ald Headamsleat von dem es aus in unseren ersten sehr inselreichen Moorteich geht, der so wunderschön ist, dass einem das Herz aufgeht, wir dümpelten mit nur wenigen Paddelschlägen zwischen schnuckeligen Inseln und gelben und weißen Seerosenfeldern hin und her um die Natur bloß nicht zu stören. Noch leicht benommen von so viel Schönheit paddelten wir auch noch den Rest des Gutte Krite ab, besuchten die Möweninsel um von hieraus in das Hânsmar kamen. Wir streiften den Fokertsleat, an dessen Ufer süße Häuschen mit süßen Gärten standen, sowie eine kleine Windmühle. Wir dachten ja den kleinen Moorteich könnte nichts mehr toppen – da wurden wir vom Skrome Lân eines Besseren belehrt. Dieses Moorgebiet schlängelt sich wie ein Labyrinth durch eine amazonasähnliche Landschaft mit nun endlich klarem Wasser und starkem Wasserpflanzen-bewuchs. Steckt man hier ein Paddel ins Wasser, so bleibt es im Morast stecken. So friedlich ist es hier, mal abgesehen von dem ganzen Geschnatter, Gezwitscher, Gequake, Gegacker und Gefiepe. Das Ufer war so unterschiedlich bewachsen mit Schilf, Farn, Wasserlilien, bittersüßem Nachtschatten, Moorbüschen, Bäumen… Wir sahen Wasserkäfer zwischen den Seerosenfeldern tanzen. Und so viele Graureiher, Schilfrohrsänger, Enten- und Blesshuhnfamilien. Auch hier dümpelten wir so langsam durch, um jeden Augenblick und alles um uns herum in unsere Herzen einschließen zu können. Wir verließen das Moorlabyrinth am Aldewei. Nach einer kurzen Pinkelpause auf der Insel des Sânemar kamen wir ins Gespräch mit dem Mann des Ehepaars, das wir im Skrome lân in ihrem aufblasbaren Gummikajak getroffen haben. Jetzt saß er allerdings nicht in dem Schlauchbooot, sondern in einem Liegestuhl auf einem ca. 14 x 6,80 m langem Katamaran. Mit diesem ist er schon auf allen Ozeanen gesegelt. Er hat es jedoch auf Grund des fortgeschritten Alters(Boot und Kapitän) als Motorboot umbauen lassen. Und nun schippert er mit seiner Frau in etwas ruhigen Gewässern, wie hier in De Alde Feanen. Nach diesem netten Gespräch hatten wir es nicht mehr weit zu unserem Heimathafen.
Vom Maaike-Haus und unvollendeten Eskimorollen
Datum: 24.05.07
Ein- und Aussetzstelle: 53°07’44.44’’N; 5°55’53.66 ’’ O, 0 m ü. d. M.         
Boote: Tümmler & Papilio; Besatzung: Mario & Maike; Strecke: ca. 13,82 km
Heute fuhren wir den Siidsdjip rechts entlang, der hier nahtlos in den Langesleat übergeht. Bei der kleinen Windmühle und dem schönen Holzsegelboot sind wir links abgebogen und kamen in den Naere Saiter, der erste Teil des großen Sees Saiter Petten. Hier konnten wir am gegenüberliegenen Ufer an der Umtragestelle anlegen, die uns zu dem Neeltjemuoisgat führte, auch ein Moorlabyrinth. Obwohl wir am Anfang über einen relativ großen Moorteich paddelten verjüngten sich die Seitenarme immer mehr, so dass wir unsere Paddel zum Teil auseinander nehmen und als Stechpaddel umfunktionierten. Wir fanden sogar einen ganz versteckten und fast zugewucherten Eingang zu einem herrlichen Pfad, der sich eng durch ein Blätterdach wand. Hier und da kamen wir über eine etwas breitere Stelle, die so still und friedlich waren und uns die Chance boten die Natur hier so unberührt in aller Ruhe und Reinheit. Libellen in allen Farben und Größen, die ihre Liebestänze von einem Seerosenblatt zum nächsten hielten. Als wir diesen schönen Pfad verließen trafen wir auf ein uns bekanntes Stück durch einen so unscheinbaren Ausgang, von dem wir, als wir das erste mal vorbeifuhren nie gedacht hätten, dass sich hier ein so schöner Geheimpfad versteckt. Wir trafen beim Verlassen des Neeltjemuoisgat wieder auf den schmalen mit hohem Schilf gerahmten Aldeweikanal, folgten ihm jedoch diesmal in die andere Richtung, so dass wir in den Kanal mit dem hübschen Namen: Sietse Maaikesleat mündet, der uns zu dem Holstmar führte. Am Eingang stand ein so schnuckeliges Häuschen, auf dem sogar mein Name stand: “Maaike“, ein schönes Anwesen, liebevoll bepflanzt und endlichen Sitzmöglichkeiten mit Blick auf den See oder den Kanal. Auf dem Holstmar trafen wir auf eine Nilgansfamilie. Wir verließen den See und gelangten auf den großen Grêftkanal. Bevor wir auf den Minisee Wide Sleat fuhren hielten wir kurz in dem Verbindungsstück zwischen Kanal und See an um noch einmal einen Blick auf die Karte zu werfen. Mario legte sein Paddel auf mein Boot und nachdem er die Karte weggesteckt hatte griff er nach seinem Paddel und lehnte sich zu weit zur Seite, da ich etwas abgetrieben war. Und – Platsch. Eine halbe Eskimorolle, wobei er Tümmler schon nach ¼ Drehung verlassen hatte. Nachdem ersten Schock drehte Mario seinen Tümmler wieder um und tastete bestimmt ¼ Stunde mit den Füßen nach der Kamera auf dem Grund des Wassers – Nichts, denn die Kamera schwamm ja in Tümmlers Wasserbauch. Mario stieg wieder ein und wir suchten am Rande des Wide Sleat einen Platz zum Bootauskippen. Ein Privatsteg mit ein bisschen Wiese und einem Zaun bot sich dafür an die Sachen auszubreiten und zu trocknen. Wir kümmerten uns liebevoll um die Kamera und die Speicherkarte und dann machten wir uns schleunigst auf den Weg nach Hause. Ein langes Stück auf dem Grêft, auf welchem uns einige große Lastkähne entgegenkamen, so dass wir uns vorkamen wie Käpt`n Blaubär in der Nussschale neben der Moloch. An der großen Kreuzung Krùswetters bogen wir in den Langesleat ein, der uns zu unserem Heimathafen führte.

1. Tag des 1000-Seen-Marathon
Die Schwanenhavel
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 Datum: 26.08.07
Einsetzstelle: 53°12’55.49’’N; 13°02’06.51’’ O; 55 m ü.d.M.
Aussetzstelle: 53°13’18.69’’N; 12°58’14.26’’ O; 55 m ü.d.M.
Boote: Papilio & Tümmler, Besatzung: Maike & Mario, Strecke: ca. 18 km
 
Wir stellten das Auto auf dem Campingplatz Havelperle ab, bauten unsere Boote auf und beluden sie mit Ausrüstung und Verpflegung für max. 4 Tage. Unser Marathon fing bei schönstem Sonnenschein an, allerdings recht windig. Wir kaum ein paar Paddelschläge auf dem Ellenbogensee verließen wir diesen auch sogleich um über ein kurzes Stück Kanal in den Priepertsee zu kommen. Diesen paddelten wir an seinem schönen linken Ufer ab. Hier kamen wir auch gleich ins Schwitzen, denn wir wussten nicht, wo wir zu erst hingucken sollten, die Kormorane am Westufer, die Fischadler am Ostufer oder die drei blauen Blitze, zwei Männchen, die um ein Eisvogelweibchen balzten und die Angebetete zwischen den beiden Ufern hin und herjagten. Den Wangitzsee passierten wir nur kurz am Südufer um dann in die Havel einzufahren. Darauf folgte der Finowsee an dessen Ende uns die alte Holzbrücke erwartete und direkt dahinter eine Pause bei Fischer mit Heilbutt und Lachsforelle. Gestärkt fuhren wir in das nächste Stück Havel ein, dem wir bis zur Schwanenhaveleinfahrt folgten. Hier empfang uns ein flügellahmer Schwan, der eine Leibwächtergarde von Enten um sich geschart hatte. Obwohl sein rechter Flügel sehr schlimm aussah und er damit bestimmt nicht fliegen konnte, wirkte er nicht kränklich, sondern strahlte diesen typischen Schwanenstolz aus. Und irgendwie kam uns dieser Schwan auch bekannt vor mit seiner Behinderung, haben wir ihn nicht vor ein paar Jahren mit dem Manta gesehen? Wie dem auch sei, wir fuhren direkt hinter einem alten Ehepaar in einem Klepper in die Schwanenhalvel ein. Verlangsamten unser Tempo jedoch um dieses Highlight ganz für uns zu genießen. Die Schwanenhavel ist sehr kurvenreich und zieht sich durch ein wunderschönes Mischwaldgebiet, zum Teil aber auch an Wiesen und Weiden und Schilfufern. Die Pflanzenwelt zu beschreiben möchte ich mir vereinfachen um an dieser Stelle an das Inhaltsverzeichnis des Pflanzenführers von Kosmos zu verweisen. Einige Wochen früher und wir hätten bestimmt noch mehr blühende Blumen sehen können. Wir trafen hier und da auf ein paar Baumhindernisse und durften sogar unter einer Birkenbaumleiche mit unseren Booten Limbo tanzen. Wir verließen diesen Märchenpfad und wurden auf dem Plätlinsee, dem letzten See für diesen Tag mit Gegenwind begrüßt, bzw. Seitenwind, der uns noch zum Schluss ganz schön ins Schwitzen brachte. Noch ein paar schöne Fotos von diesem See und wir setzten unsere Boote auf die Bootswagen und machten uns auf den Weg zum Kanuhof Wustrow – nur den Berg hoch, über die Straße und schon waren wir da. Der Kanuhof war auf einer großen Obstwiese, zwei Finnhäuschen, ein orangenes diente als Anmeldung und ein blaues als Partyhäuschen. In einer umgebauten Scheune waren die sanitären Anlagen zu finden. Und gezeltet wurde kreuz und quer dazwischen auf der Obstwiese. Und was hier für ein reger Betrieb war: Vater mit Sohn, frisch Verliebte, ein Pfarrer mit seinen an die 20 jugendlichen Schäfchen und auch einige Faltbootfahrer haben ihre Zelte hier aufgeschlagen. Auch wir fanden ein schönes Plätzchen und genossen unsere auf dem Gaskocher erwärmte Asiasuppe und hörten der Predigt des Pfarrers zu und danach den schmutzigen Liedern einiger Typen, die definitiv nicht zu des Pfarrers
Schäfchen gehörten. 
2. Tag des 1000-Seen-Marathon
Das Schnatterinchen-Quartett
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Datum: 27.08.07
Einsetzstelle: 53°13’19.45’’N; 12°58’00.53’’ O; 62 m ü.d.M.
Aussetzstelle: 53°12’28.84’’N; 12°51’54.08’’ O; 63 m ü.d.M.
Boote: Papilio & Tümmler, Besatzung: Maike & Mario, Strecke: ca. 19 km
Nach einem schönen Frühstück mit frischen Brötchen brachen wir die Zelte ab und machten uns direkt nach dem Pfarrer und seinen Schäfchen auf den Weg, bzw. auf das Wasser. Direkt am Anfang haben wir einen kleinen Tümpel überquert, der am frühen Morgen mit seinen Seerosen prahlte und uns in ein sehr schönen schmalen, urwaldmäßigen Arm führte. Darauf hin folgte der Klenzsee, auf dem wir den Abstand zwischen uns und den Gläubigen verringerten. Und kurz vor dem Gobenowsee haben wir sie eingeholt, aber wir ließen uns zurücktreiben in eine Windstille Ecke um uns die Schwimmwesten anzuziehen, denn uns kamen ganz schöne Brecher vom Gobenowsee entgegen. Und los ging es – jippie – über die Wellen, dass die Endorphine nur so aufschäumten. Total high von diesem Ritt kamen wir am Drosedower Bek an, ein etwas breiterer, aber auch sehr schöner Kanal, der uns durch einen schönen Wald führte. Doch zuvor kamen wir an ein paar Bootshäusern vorbei, hier wurden wir stürmisch von einigen Enten begrüßt. Zunächst fütterte ich sie mit ein paar Keksen und wollte unbeschwert meinen Weg fortsetzen, Mario war schon ein Stück voraus. Als ich Mario eingeholt habe lösten sich 4 Enten von dem Trupp und kam hinter uns her geflogen und landeten schlittern neben unseren Booten und fingen herzzerreißend an zu schnaddern und eine von ihnen schaute mich so süß aus ihren Perlenaugen an, da könnte sich der gestiefelte Kater aus „Shrek“ eine Scheiben von abschneiden. Und so teilten wir die übrig gebliebenen Brötchen unter uns auf und verfütterten sie. Immer wenn wir ein paar Paddelzüge machten und schon dachten die Entchen hätten genug, kamen sie schon wieder angeflattert und schlitterten galant neben unseren Booten her. Unter der ABM-Brücke her, die nun wirklich nicht mehr zu betreten war(Baujahr 1995). Fast den ganzen Drosedower Bek(immerhin 3,5 km) wurden wir von diesem entzückenden Schnatterinchen-Quartett verfolgt. Neben ein paar Paddlern kam uns hier auch ein Tom-Sawyer-Floss entgegen, die Besatzung bestand aus einer handvoll knackiger Langhaariger und einer Frau mit Baby, im Schlepptau 2 Faltboote. Cooler Anblick. Nun wurde es auch Zeit die Schwimmwesten anzulegen, einen Schluck Energiedrink und los ging es auf den großen Rätzsee – natürlich Gegenwind. Dieser See ist noch um einiges größer als der Gobenowsee und wir mussten ganz schön kämpfen, konnten aber auch gelegentlich im Windschatten des Westufers entspannen. Der See recht wenig befahren, bis auf einer genervten Haubentauchermami die von ihrem Jungen verfolgt wurde und einem Angler, dem just in dem Moment in dem wir vorbeikamen sein Sitzkissen vom Wind davongeweht wurde, zufällig in unsere Richtung. Am Ende des Sees erwartete uns noch ein schönes Stückchen Kanal in dem mich ein paar Mädels in Tupperware rammten, ausversehen. Pause - Frühstück Teil II - machten wir im an der Fleether Mühle, danach setzen wir am anderen Ufer wieder ein, streiften den Vilzsee, folgten einen Waldkanal zur Diemitzschleuse. Ja – schleusen, immer wieder aufregend, vor allem im Faltboot zwischen einen Haufen Amateurmotorbootfahrern – gruselig. Nun mussten wir erst einmal Ausschau halten nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Entweder im Biber-Park oder bei Biber-Tours. Ersteres ließen wir zunächst rechts liegen und fuhren ein Stück über den Labussee zu Biber-Tours. Dieser Campingplatz lag jedoch leider mitten im Wald und da ich ja ein Zeckenmagnet bin und wir schon Erfahrungen gemacht haben mit stinkendem Taubenkot auf dem Zelt, fuhren wir wieder zurück zum Biber-Park. Kein Problem sagten uns die Typen in der Blockhütte und zeigten uns auf einer Karte wo wir den Zeltplatz finden würden, in der Nähe der Biwaks, die wir vom Wasser aus gesehen haben. Aber bevor wir uns wieder in die Boote setzten, machten wir noch einen kleinen Bummel über das Gelände. Wirklich sehr schön ein altes Wein bewachsene Gutshaus mit Ferienwohnungen und einem kleinen Outdoor-Laden und einer total schnuckeligen Gasthaus, in dem wir uns ein Bierchen gönnten. Ja und danach kam uns die glorreiche Idee die Jungs zu fragen, ob wir auch ein Biwak für die Nacht mieten könnten. Kein Problem, kostet 30€ die Nacht und da wir so nett sind und die Saison sich dem Ende nähert nur 20 €, also war die Sache abgemacht. Und da nur zwei Zelte besetzt waren hatten wir freie Wahl ob Biwak oder Goldgräberzelt. Wir paddelten zu der Wiese herüber und kamen auch gleich ins Gespräch mit einer 4-köpfigen Familie, die dort ihr Zelt aufgeschlagen hat. Ein Feuerchen loderte auch schon und wir wurden eingeladen. Zuvor wollten wir uns ein Zelt aussuchen und machten uns auf den Weg zum Biwak-Dorf, welches auf einem kleinen Berg stand und mit einem Zaun aus langen Pfählen eingerahmt war. In den Biwaks standen Feldbetten und in den Goldgräberzelten mit Holzboden standen Doppelbetten, Schränkchen, Kerzen und ein z. T. auch ein Tisch. Da war klar wir würden in eines der weißen Goldgräberzelten übernachten. Wir richteten uns schnell ein und kochten uns ein leckeres Erbsensüppchen. Als wir aus dem Zelt krochen war es schon dunkel. Wir spazierten zurück zu der Familie und unterhielten uns ein Weilchen, wollten uns aber noch die sanitären Anlagen anschauen. Das war ja noch ein gutes Stücken weg, einen steilen Berg hinauf, der Weg wurde uns bei dem sternenklaren Himmel von dem Vollmond gut ausgeleuchtet. Oben auf dem Berg standen zwei Baucontainer – einer für Mädchen – einer für Jungen. Komplett mit Dusche und Toilette und Blick auf das Biwak-Dorf, welches bei diesem prachtvollen Mond wie strahlend weiße Zähne aus dem Hügel ragten. Nach unserem Rundgang machten wir es uns in dem Zelt gemütlich, in dem es auch durch den Mond taghell war. Eine schöne Nacht – sehr romantisch.
3. Tag des 1000-Seen-Marathon
Alte Falter und eine Nacht im Baumhaus
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Datum: 28.08.07
Einsetzstelle: 53°12’33.64’’N; 12°52’04.34’’ O; 60 m ü.d.M.
Aussetzstelle: 53°12’55.50’’N; 13°02’06.42’’ O; 55 m ü.d.M.
Boote: Papilio & Tümmler, Besatzung: Maike & Mario, Strecke: ca. 16 km
Leider mussten wir ohne Frühstück starten wurden aber endlich mal mit Rückenwind gesegnet und kamen recht flott über den Labussee hinweg, so macht das Wellenreiten auch Spaß. Was wir für ein Tempo draufhatten konnten wir an einer kleinen Binseninsel sehen, an der wir vorbeirauschten. Am Ende des Sees war schon der Fischer in Sicht, an dem wir uns mit Wels und goldenen Marenen verwöhnten, sooo lecker, dass wir uns auch gleich noch ein paar für das Abendbrot kauften. Hier sahen wir schon den Pionier-Einer, welcher uns auch noch später begegnen sollte. Mit rundem Bauch ging es gleich in einem kleinen Stück Kanal weiter der uns zur Canow-Schleuse führte. Beim Warten auf die Schleuseneinfahrt sahen wir ein altes Hammer-Faltboot und einen Kolibri III. Und neben einem Kolibri I Baujahr 1955 mit grüner Haut fuhren wir in die Schleuse ein, das junge Pärchen, ließ sich trotz nassen Füßen bei undichter Haut und einem kaputten Paddeln nicht die Laune verderben und war stetig am giggeln. Auf dem Canowersee trennten sich unsere Wege, denn wir wollten noch einen kleinen Abstecher auf den Narchowsee machen. Dieser war nur zum Teil zu befahren, da er bedeckt war mit riesigen Seerosenfeldern. Dieser kleine See schien wohl ein geheimer Graureihertreff zu sein, denn bei 10 Exemplaren hörten wir auf zu zählen. Nach dem wir eine kleine Runde gedreht haben fuhren wir über den „kleinen Pläliztsee“. Hier wurden einige Kanuten von einem Motorboot willentlich ordentlich nass gemacht. Der kleine ging nahtlos über in den „großen Pläliztsee“, dieser führte uns an ein paar bunten Bootshäuschen vorbei. Aber mit der Idylle war es schnell vorbei, denn wir wurden von einer riesigen Jacht gejagt. Aber wir schafften es noch sicher und trocken an das Ende der Warteschlange für die Strasen Schleuse. In dieser Schleuse trafen wir das Pionier-Faltboot wieder und kamen mit seinem Fahrer ins Plaudern, der Falter ist Baujahr 1954 mit Senkkornlenkung, die Haut hat er selbst genäht. Nach dem Schleusen erzählte er uns von seiner bisherigen Tour, er war in Plau am See eingesetzt und wollte noch bis Feldberg paddeln. 2 Tage zuvor ist er über die große Müritz gepaddelt und gekentert, musste neben seinem Boot her schwimmen, bis ihn ein Segler zu Hilfe kam. Nach einem Tag trocknen der Ausrüstung ging es weiter. Er erzählte uns noch ein bissel aus einem Leben, so dass wir gar nicht merkten, wie wir über den Ellenbogensee paddelten bis wir unser Ziel - die Havelperle -erreichten und uns leider verabschieden mussten. Wieder an Land machten wir die Boote schnell klein, denn wir mussten uns beeilen um noch rechtzeitig in unserem nächsten Nachtquartier anzukommen. Das hat Mario wieder ganz toll ausgesucht – ein Baumhauscamp! Tolle Idee, leider nicht ganz im herkömmlichen Sinne, eine Hütte in einer Baumkrone. Dies waren überdimensionale Vogelhäuschen auf 4 Baumstämmen mit Leiter und kleiner Veranda. Drei Stück nebeneinander auf einer schönen Wiese umrahmt von großen Bäumen, direkt an der Müritz-Havel-Wasserstraße. Wir fühlten uns gleich wohl in der Hütte, machten uns ein leckeren Sauerkrauttopf warm und mampften die goldenen Marenen dazu. Danach machten wir es uns ein gemütliches Lager zu Recht für unsere Nacht im Baumhaus.
Schwarze Wolken über der kleinen Müritz
und ein langer Arm
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Datum: 29.08.07
Ein- und Aussetzstelle: 53°18’58.27’’N; 12°42’57.93’’ O; 63 m ü.d.M.
Boote: Papilio & Tümmler; Besatzung: Maike & Mario bzw. Mario & Maike; Strecke: ca.  29 km
Bei einem so schonen Wetter machten wir uns ein gemütliches Frühstück vor unserem Baumhaus. Auf der Müritz-Havel-Wasserstraße Richtung Norden kamen wir nach kurzer Zeit auf die kleine Müritz, an deren kompletten Ufer wir binsenbummelten. Als wir auf Höhe des Rechliner Hafens waren verdunkelte sich der ansonsten strahlend blaue Himmel. Eine schwarze Wolke – ein riesiger Schwarm von Krähen die sich schreiend in wechselnden Formationen in den Himmel schraubten. Nach wenigen Minuten begannen sich kleine Grüppchen vom Schwarm zu lösen und verschwanden in sämtliche Himmelsrichtungen, bis kurz darauf der Spuck auch schon vorbei war und der Himmel unbefleckt vor sich hinblaute. Wir nahmen wirklich jeden Ausläufer mit, so dass wir auch in flaches Gewässer kamen mit starkem Unterwasserbewuchs und dadurch sehr klarem Wasser. In diesem Unterwasserwald flitzen ein paar Rotschwänze und sogar Modderlieschen blitzen silbrig auf. Als wie so still dahin glitten hörten wir im Schilf auf einmal Geräusche, als ob sich dort ein wirklich großes Tier seinen Weg durchbahnte. Wir warteten noch ein Weilchen mucksmäuschenstill, aber zu sehen bekamen wir leider nichts. Also paddelten weiter und entdeckten noch einen Minisee, der still und friedlich von gigantischem Schilf umrahmt war. Und schon gönnten wir uns die erste Pause bei einem Fischer und bestellten uns ein paar Bratkartoffeln. Nächste Etappe war der sehr lange Müritzarm. Zu Beginn fuhren wir an einigen Bootshäusern vorbei. Ein langes Waldufer schmückt den Müritzarm, und er ist so breit, dass man den Übergang zum Müritzsee kaum bemerkt. Oh wir sahen sogar das Raumschiff Enterprise, bzw. eine Wolke die exakt so aussah. Irgendwann kamen wir dann am buchholzer Haven an, wo wir unsere letzte Pause einlegten und uns ein Rentner mal kurz seine Lebensgeschichte mit strahlenden Augen erzählte. Ich konnte Mario überreden, dass wir die Boote tauschten. Dann fuhren wir den ganzen Weg am anderen Ufer wieder zurück. Bei Windstille und glatte See und kamen wir recht gut voran. Als wir wieder auf der kleinen Müritz waren umpaddelten wir dann auch noch die Insel. Wieder auf der Müritz-Havel-Wasserstraße und bei tiefstehender Sonne begleiteten uns noch einige Eisvögel zu unserem Baumhauscamp. Da es uns letzte Nacht so gut gefallen hat, haben wir uns entschlossen auch diese Nacht dort zu verbringen. Zum krönenden Abschluss haben wir dann noch ein tolles Lagerfeuer gemacht, kuschelten uns davor, kokelten und ließen den Abend ganz romantisch ausklingen.
Eclairs über der Müritz
und ein wilder Ritt
 
Datum: 03.09.07
Ein- und Aussetzstelle: 53°30’32.66’’N; 12°38’54.11’’ O; 64 m ü.d.M.                         
Boote: Papilio & Tümmler; Besatzung: Maike und Mario; Strecke: ca. 9 km
Trotz des unbeständigen Wetter juckte es uns einfach zu sehr in den Paddelarmen. Also nur eine kurze Tour, mal sehen wie weit wir kommen. Wir verließen Kamerun und fuhren am rechten Ufer des Müritzhalses. An einem schönen Sandstrand in der Nähe des Mütizhotels haben wir die Boote an Land gezogen und machten uns auf dem Weg zum Hotel. Ein kleiner Stopp in der Glasbläserei und wir hatten schon ein schönes Geschenk für meine Mutter zum Geburtstag. Ja und dann führte mich Mario aufs Dach des Hotels – ein atemberaubender Ausblick, der absolute Wahnsinn, man konnte fast über die ganze Müritz sehen und sogar Waren war auf einmal ganz nah. Ein faszinierender Ausblick von da oben, man sieht wie die Winde Muster auf der grauen Eminenz formen. Die Segel- und Motorjachten, selbst die Dampfer sind auf einmal ganz winzig. Und dann das Schauspiel im Himmel dazu, hier strahlend blau, da pechschwarz mit drohenden Regenwolken. Ja und dann lud mich mein Schatz zu einem Eclair im Restaurant auf dem Dach ein. Schokolade, Vanillecreme und diesen Ausblick dabei genießen, danke mein Schatz. Zwei doppelte Espressi machten uns wieder Beine und wir setzten unsere Entdeckungstour fort und machten noch ein par schöne Fotos am Fahrgastschiffanlieger und an der Strandpromenade, hier bekam ich auch endlich meinen Meck-Pomm, bzw. Waren-Wimpel. Eigentlich wollten wir noch dem Schloss Klink einen Besuch zu Boot abstatten, aber ein megagroßen meckernden Graugansschwarm und die dunkle Wolkenwand im Westen überredeten uns dann doch zum Rückzug. Ich habe mir auf dem Rückweg fast die Seele aus dem Leib geschrieen um dem Hochgefühl Platz in mir zu machen, das in mir genauso Hohe Wellen des Glücks schlug wie der Nordswind auf der Müritz und uns damit einen absolut geilen Wellenritt schenkte. Ich hatte auf einmal so eine Power und so erfüllten wir unsere jährliche Tradition bei diesem wilden Wetter in unseren Faltern an diesem Tag und umpaddelten die Eldenburgboje. Der Anblick der schwarzen Wolken um uns herum aus denen das Wasser in Strömen fiel und wir dazwischen – trocken, ordentlich durchgeschüttelt, aber trocken. O. k. kurz vor dem Kameruner Hafen bekam ich ein paar Tropfen ab, aber das können auch Marios Schweißtropfen gewesen sein, die flossen als er mich endlich überholt hat und dann alles gab um erster zu sein. ;-)
Tupperware
auf der alten Fahrt
Fotos zur Tour: klick hier
Datum: 05.09.07
Ein- und Aussetzstelle: 53°18’051.12’’N; 12°48’22.81’’ O; 57m ü.d.M.
Boote: Goldene Zitrone & Seekuh; Besatzung: Mario & Maike; Maike & Mario,Strecke: ca. 28 km
In der Granzower Kanustation haben wir uns zwei Seekajaks ausgeliehen, ein orange-gelbes – die goldene Zitrone(das schnappte sich Mario) und ein rotes die Seekuh für mich. Die Kanustation war direkt am Granzower Möschen. Um zur alten Fahrt zu kommen paddelten wir Richtung Norden und fuhren durch einen langen Schilfkanal, die Birkenstummel am Ufer wiesen darauf hin, dass das Ufer wohl sehr moorig ist, dahinter breitete sich jedoch ein mächtiger Mischwald zu beiden Seiten aus. Dieses Bild setzte sich fort bis zum großen Kotzower See, danach führte uns der Weg durch einen Waldkanal auf den Leppinsee mit – natürlich Gegenwind, der uns veranlasste zügig über den See zu paddeln. Man kommt mit dieser Tupperware auch ganz flott voran, sie sind sehr schnittig geformt und sehr leicht. Dann kamen wir endlich in den ersten für Motorboote gesperrten Waldkanal, durch die alten, vor sich hinrostenden Wassertoren auf den schönen Wolterfitzsee. Dieser und auch der darauf folgende Caarpsee sind Naturschutzgebiet und auch wir Paddler durften uns nur entlang der Betonnung halten, die uns quer über die Seen führte. Schöne dicke, bauschige weiße Wattewolken in vergissmeinnichblauem Himmel das satte Grün des Ufers spiegelten sich in den Seen nur unsere Bootsspitzen störten die perfekte Kopie im Wasser, aber setzten damit schöne farbige Kontraste. An der Umtragestelle der stillgelegten Bolter Schleuse trafen wir einen alten Mann der sein Puchfaltboot aus den 50igern auf den Bootswagen hievte. In dem Boot lagen Angeln und Wasser hatte sich schon auf dem Boden gesammelt, Leisten waren gebrochen und die Haut hatte hunderte von Flicken und hätte gut als Patchworkdecke durchgehen können. Aber genauso viele Flicken wie Glücksmomente muss dieser Mann in diesem Boot schon erlebt haben. Er erzählte uns, dass er mit seiner Familie jede freie Minute in diesem Boot verbracht hatte und viele schöne Tage Touren gemacht haben. Damit es auch die ganze Familie(sein Frau und seine beiden Jungs) in dem Boot bequem hatte, hat er einen Hochsitz für sich über dem hinteren Sitz gebaut. Und auch jetzt fährt er noch mit dem Hochsitz, auch wenn er jetzt alleine fährt.
Nach dem Umtragen fuhren wir auf einem alten bekannten – der Bolter Kanal, er führt mitten durch den Wald und kurz vor der großen Müritz zieren das rechte Ufer die schönen Jachten unter anderem auch die auszuleihenden Wolterfitzboote. Im Kanal war es geschützt vom Wald sehr ruhig, aber auf der Müritz tobte der Nordwind und schob über die ganze Müritz riesige Wellen vor sich her. In diesen leichten Booten schrie unser Verstand laut und deutlich – lasst es! Aber das Kribbeln im Bauch und unser wellenfreudiges Herz zogen uns heraus auf die Müritz, zwar nur gut 100 Meter, dann vollzogen wir eine riskante Wende und ließen uns auf das Südufer treiben. Hier machten wir dann Pause, setzten uns auf einen Baumstamm und sahen hinaus auf die schäumende Müritz und verzehrten die Brötchen und die Eclairs, die wir am morgen beim Bäcker gekauft haben. Und diese Eclairs vom Bäcker waren hundertmal leckerer und fluffiger als die in den teuren Müritzhotelrestaurant. Und Mario gab mich auch noch den Rest von seinem(man nennt sie auch Liebesknochen).
So und wie kommen wir nun bei diesen riesigen Wellen wieder aufs Wasser ohne direkt wieder ans Ufer gespült zu werden oder gar zu kentern bei dem Kampf Fahrt zu gewinnen? Zum Glück war noch ein Kanutenpärchen hier am Strand und der Mann kam uns dann zu Hilfe. Mario schubste erst mich auf die See und dann half ihm der Kanute genug Schwung zu bekommen um gegen diese meterhohen Wellen anzukämpfen. Es war der Wahnsinn, zwar machten wir nach wilden 100 Metern wieder eine Wende um in den Bolterkanal zu gelangen. Aber das war Spaß pur. Ja und dann paddelten wir wieder zurück. Im Bolter Kanal konnten wir wieder einige Eisvögel beobachten. An der Bolter Schleuse tauschten wir dann mal die Boote. Auf dem Wolterfitz hatten wir endlich mal Rückenwind und ließen uns gemächlich über den See treiben und sogen die Kraft die uns die Natur um uns herum ausstrahlte in uns auf. Über den Leppinsee fuhren wir noch recht zügig, denn wir mussten die Boote bis 19 uhr abgeben. Auf dem großen Kotzower See sahen wir einen riesigen Seeadler bei seiner Jagt über den See kreisen, beeindruckend dieses riesige Tier. Da wir dann doch noch etwas Zeit hatten umpaddelten wir noch das ganze Granzower Möschen und seine Insel. An Land wurde uns dann auch noch geholfen, von dem höflichsten 5 jährigen den ich je gesehen habe.
Die fantastischen Vier
(Plauer See, Fleesensee, Kölpinsee und Müritz)
Fotos zur Tour: klick hier
Datum: 06.09.07
Einsetzstelle: 53°27’13.54’’N; 12°16’33.88’’ O; 61 m ü.d.M.
Aussetzstelle:53°30’32.78’’N; 12°38’54.41’’ O; 65 m ü.d.M.
Boote: Papilio ; Besatzung: Mario & Maike; Strecke: ca. 37 km
Papa Paul hat uns in Plau am See abgesetzt, an der Segelschule, hier durften wir für 3 € aufbauen und Papilio zu Wasser lassen, bekamen aber dafür einen wirklich lieb gemeinten Rat unsere Schwimmwesten zu tragen. Das Wetter war recht ungemütlich, zwar windstill, aber dicker Nebel und Nieselregen. Direkt am Anfang machten wir einen kleinen Abstecher in einen Kanal der uns unter einer Hebebrücke her führte mitten durch einen sehr schönen Altstattteil Plaus mit Fachwerkhäusern und schönen blumigen Gärten, bis wir an einer Schleuse wenden mussten. Dann fuhren wir hinaus auf den Plauer See. Bei der dicken Brühe um uns konnten wir im Norden und Süden kein Ufer ausmachen. In der Ferne waren hier und da ein paar Dampfer und ein paar Angler zu sehen, ansonsten herrschte völlige Stille auf dem See. Wir hielten ja direkt auch das Ostufer zu. Mario, am Steuer hat sich einen Fixpunkt am Ufer gesucht und meine Ohren als Orientierungspunkt dazu genommen. Und als wir merken, dass wir trotzdem vom Kurs abkommen. Behauptete er doch tatsächlich ich würde beim Paddeln mit dem Kopf wackeln und er wäre dadurch vom Kurs abgekommen. Mit dem Kopf wackeln, ja klar. Je näher wir dem Ostufer kamen desto mehr nahm der Nieselregen zu. Wir entschlossen uns Papilio unter der Brücke in Lenz aus dem Wasser zu heben. Und da aus dem Niesel ein richtiger Regen geworden ist beschlossen wir im Lenzerkrug Körper und Seele etwas aufzuwärmen. Wir schlürften Rauchfisch- und Pfifferlingsuppe und schlabberten ein leckeres Würzfleisch. Und mit dem Kaffee kam auch die Sonne. Und weiter ging es. Das Wetter wurde immer besser als wir über den Peterdorfersee paddelten, der kaum merklich in den Reken übergeht. Und dann kamen wir auf den Malchower See dessen Ufer mit so schönen Häuschen geschmückt ist. Am Ostufer des Malchower See tauchte die alte Kirche auf, welche, so lange die Sonne schien goldig warm und herrlich erstrahlt, aber sobald sich eine Wolke vor die Sonne schiebt färbt sie sich schwarz und die gerade noch goldigen Zacken wirken irgendwie bedrohlich. Von hier waren es nur noch ein paar Paddelschläge bis zu der schönen Drehbrücke, die mal wieder gefilmt wurde, als wir unter ihr herfuhren. Nach der Brücke zog sich der Malchower See noch eine Weile, bis wir auf den Fleesensee kamen. Wie schon beführtet erwartete uns ein guter Wind mit Seitenwellen aus Nordwest. Wir hatten ganz schön zu kämpfen. Wellen direkt von vorne oder von hinten sind zum Teil zwar auch anstrengend, aber nicht so gefährlich wie Seitenwellen, bei denen man schon leicht kentern kann. Aber Mario hat uns sicher bis in den Windschatten am Nordufer manövriert, hier konnten wir etwas verschnaufen. Doch leider störten wir die Graugänse, die sich schon zu hunderten gesammelt haben. Eigentlich wollten wir in die Bucht am Nordufer paddeln, um dort im Windschatten Kraft zu tanken und dann mit relativem Rückenwind und ein paar Korrekturen in den Göhrener Kanal einzufahren, der uns zum Kölpinsee führen würde. Aber die Gänse haben so ein Theater gemacht und wir wollten sie nichtweiter stören. Also weiter gemeinsam gegen den Seitenwind, knapp am Kanal vorbei, Wende und rein. Grotesk wie ruhig der Kanal war im Vergleich zu dem Sehgang, der uns gerade so durchgeschüttelt hatte. Wir beschlossen den Kölpinsee am linken Ufer zu umpaddeln, entlang der Betonnung des Vogelschutzgebietes. Kurz vor der Einfahrt zum Jabler See(unsere letzte Chance für den Looser-Plan B) trafen wir auf ein paar Schwäne. Hier befanden wir uns ja noch im Windschatten, aber es machte sich schon ein unwohles Kribbeln im Bauch breit bei den Gedanken an die Geschichten über diesen wind- und wellenberüchtigten, paddlerfressenden See. Aber so lange wir uns an der Betonnung hielten war es relativ ruhig und wir konnten die schöne Aussicht auf den See genießen und das bis auf ein paar Schwäne recht ungenutzte Vogelschutzgebiet genießen. Warum sammeln sich die Gänse nicht hier? Hier würde sie keine stören. Dann kamen wir an den Punkt wo Mario mich vor die Wahl stellte: Weiter entlang der Betonnung am linken Ufer oder die letzten 2 ½ bis 3 km Vollpower bis zur Steinmulde. Meine durch die Aufregung zentnerschwere Blase und der Reiz diese Herausforderung mit meinem Schatz in Papilio zu meistern entschieden sich für den Wellenritt. Oh man, und das war auch ein Ritt vom aller Feinsten. Paddeln, paddeln, paddeln und wehe ich habe etwas nachgelassen, dann kam der Feldmarschallbefehl: „Zieh durch!!“ Obwohl sich meine Oberarmmuskeln gleich wie meine Blase anfühlten, als müssen sie platzen war es einfach nur geil. Das Wasser peitschte uns ins Gesicht und Papilio pflügte durch die Monsterwellen, die herangebrüllt kamen: „ Kipp det Boat um!“ Aber wir waren stärker! Alleine wären Papilio und ich längst gekentert, aber zusammen mit Mario, wir beide in einem Boot meisterten diesen Ritt, unsere Kräfte gemeinsam vereint - eine perfekte Einheit. Endlich im Reekkanal angekommen konnten wir nicht lockerlassen, sonst hätte dies auch meine Blase getan. Also schnell weiter, bis sich eine geeignete Stelle fand, an der ich ans Ufer konnte. Von nun an ließen wir es ruhig angehen auf dem restlichen Heimweg, wussten wir doch, dass dies die letzte Tour für diese Jahr hier in dem schönen Meck-Pomm sein würde. Tja und nach wenigen Paddelschlägen vom Försteranwesen mit seinem riesigen Weiden, die sich verträumt über en Kanal lehnen, kamen wir an das letzte mit Schilf beuferte Stück Kanal. Und wir sehen auf die Binnenmüritz, die Sonne stand so tief, dass sie den Himmel und die nahezu glatte See in wunderschöne Pastelltöne färbte, weiche Übergänge von vergissmeinnichtblau bis rot- und lila. Die Müritz sieht aus als würde ein Seidentuch auf ihr liegen, das sich ganz leise und weich in den Abendbriesen bewegt. Die Skyline von Waren malt sich am Horizont ab und der kameruner Hafen – unser alter Vertrauter heißt uns willkommen. Und Mario und ich in einem Boot verschmelzen in diesem Bild, sind Teil von dieser Szene, sowie dieser Augenblick für immer in unserem Herzen seinen Platz hat und somit ewig hält.
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